Dienstag, 5. Januar 2016

Umsichtige Durchsagerin am Frankfurter Hauptbahnhof!

Kürzlich, als Dutzende Hilfsbereite in Deinen Zuständigkeitsbereich strömten und ihn mit ihren Körpern sowie ganzen Depots an Hilfsgütern verstopften, um für die ankommenden Flüchtlinge unter Gejohle und Applaus alsbald ein Spalier zu bilden, auf daß diese auch den Weg zum Anschlußzug Richtung Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund fänden, sprachst Du den unendlich weisen und in seiner Geistesgegenwart wohl einmaligen Satz: »Liebe Flüchtlingshelfer, bitte halten Sie die Durchgangs- und Fluchtwege frei!«

Und wer hielt sich daran?

Natürlich wieder nur

Titanic

Erschienen in Titanic 10/2015

Heda, Straubinger Max!

Du bist Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag und erklärtest gegenüber dem sog. Redaktionsnetzwerk Deutschland, man solle auch syrische Flüchtlinge wieder zurückschicken: »Nicht überall in Syrien wird gekämpft. Aleppo ist nicht Damaskus.« Außerdem gebe es auch in Syrien Regionen, in denen man leben könne.

Schon richtig, es kursieren ja sogar vereinzelt Gerüchte, wonach es selbst in Bayern Regionen gibt, in denen man leben kann (Tirol). Aber warum bist Du, Straubinger Max, dann eigentlich nach Berlin geflohen?

Fordert Deine sofortige Abschiebung:

Titanic

Erschienen in Titanic 10/2015

Sie, sehr weiser Wirtschaftsweiser Prof. Dr. Lars Feld,

gaben der Online-Ausgabe der FAZ ein Interview zur Zukunft der Arbeit: »Die zunehmende Digitalisierung wird dafür sorgen, daß man in der Arbeitswelt noch flexibler sein muß als heute. Wir werden uns auf ganz flexible Strukturen einstellen müssen. Das bedeutet einmal für den Arbeitnehmer selber, daß er in der Lage sein muß, ganz unterschiedliche Bereiche flexibel zu bedienen. Das heißt auf der anderen Seite, daß die Firmen flexibel genug sein müssen, um auf Veränderungen zu reagieren. Das heißt, man wird sich auch Gedanken machen müssen, ob die Rahmenbedingungen, die wir heute setzen für die Unternehmen, unter der Arbeit 4.0 noch adäquat sind, oder ob man nicht doch noch etwas flexibler werden muß, als wir heute sind.« Sagen Sie mal, Feld, wen haben Sie bei so viel Flexibilität eigentlich vor Augen? Inspector Gadget? Oder doch eher Ihr Lieblings-YoupornGirl, das Fist Flush Flexible Hottie?

Fragt im Spagat:

Titanic

Erschienen in Titanic Magazin 09/2015

Über Sie, Frau Bundeskanzlerin,

lasen wir bei n-tv.de: »Merkel stemmt sich gegen Sterbehilfe.« Nun wissen wir zwar nicht, wer genau Ihnen da auf den Sprung helfen wollte, aber was wäre an einem zügigen und letzten Endes ohnehin alternativlosen Übertritt so schlecht? Wer weiß denn schon, in welchen Dimensionen das Jenseits über seine Verhältnisse gelebt hat und also eine Austeritätsfachkraft wie Sie dringend benötigt? Und wieso nicht diesen Schäuble gleich mitnehmen? Na, was sagen Sie? Da sieht die Sache doch gleich anders aus, was?

Bißchen ungeduldig:

Titanic

Erschienen in Titanic Magazin 08/2015

In Rage, Sexualforscher Volkmar Sigusch,

redeten Sie sich im SZ-Magazin ob »unserer mißlungenen Sexualkultur«, und Sie konstatierten: »Geschlechtsverkehr ist bei uns immer noch: rein, raus, fertig. Es ist ein Trauerspiel.« Allerdings seien »unter uns« auch »sogenannte Feeder, die ihre Freundin mästen, Objektophile, die sich in ein Auto verlieben, und Kultursodomiten, die nur mit einem Hund oder einer Katze zusammenleben«. Mehr noch: »Den einen erregt die Kleidung des anderen Geschlechts oder ein Tier, den anderen Nasenschleim oder das Fehlen eines Beines.« Und es gebe eben auch »Paare, denen es gelingt, Begehren und Liebe für längere Zeit zusammenzuführen, indem sie eine solche Vorliebe in ihr Sexualleben integrieren.«

Nach kurzem Grübeln, wen genau Sie, Prof. Sigusch, denn mit »uns« meinen könnten, dämmerte es: In Frage kommen da eigentlich nur die in glücklichen Liebesbeziehungen lebenden, dabei ihre einbeinigen Freundinnen mit Nasenschleim mästenden Tier- und Autoliebhaber in Frauenkleidern von

Titanic

Erschienen in Titanic 07/2015

Und Du, Sportredaktion der »Frankfurter Rundschau«,

freutest Dich sichtlich über einen Neuzugang des lokalen Bundesligaklubs. Dieser stehe »stellvertretend für den Typus Spieler, den die Eintracht sucht. Bodenständig, solide, deutsch, klar im Kopf«. Ein solider Muttersprachler, der einigermaßen klar im Kopf ist: könnte das nicht auch eine immense Verstärkung für die Sportredaktion, ach was, für die Frankfurter Rundschau insgesamt sein? Sollte sich da der Chefredakteur nicht einmal auf dem Transfermarkt umsehen?

Findet, nach kurzer Durchsicht Deiner aktuellen Ausgabe, schon:

Titanic

Erschienen in Titanic 07/2015

Und Du, Genosse Gabriel,

kritisiertest den Streik der Lokomotivführer »scharf«, wie wir den Medien entnahmen. Scharfe Kritik an Arbeitskämpfen? Aus der SPD? Was ist eigentlich aus Dir, Gabriel, und Deiner Partei geworden? Früher, beim Noske, ging es noch mit Auftragskillern gegen Liebknecht und Luxemburg und mit Freikorps und Gemetzel gegen diese Spartakus-Loser. Später, beim Schröder, dann immerhin noch mit Arbeitsmarktreformen und Gedöns gegen die Unterschicht. Denk Dir also etwas Spektakuläreres aus, Gabriel. Wenn Du Dich zum Beispiel einfach einmal auf diesen Weselsky draufsetzen würdest?

Auf, auf zum Kampf, fordert

Titanic

Erschienen in Titanic 06/2015

Thomas Roth (Tagesthemen)!

Zu den ertrinkenden Flüchtlingen im Mittelmeer fiel Ihnen in einer Anmoderation ein: »Bei schönem Frühjahrswetter wird die Zahl der Flüchtlinge wohl weiter ansteigen, denn offenbar hält kein Risiko die Afrikaner vom Traumziel Europa ab.« So stellt man sich das also in einem Tagesthemenmoderatorenköpfchen vor: Diese Afrikaner sitzen in ihren Lehmhütten, bis einer sagt: »Laß uns doch dieses Jahr nach Europa schippern, da wollte ich immer schon mal hin!« In Wahrheit aber, das weiß doch jeder, kommen die alle nur wegen der traumhaften Nachrichtensendungen hierher, also auch ein kleines bißchen, Thomas Roth, Ihretwegen. Bitte keine falsche Bescheidenheit.

Es grüßt bei bestem Frühjahrswetter aus dem Traumziel Frankfurt:

Titanic

Erschienen in Titanic 06/2015

Du, Internetportal Heilpraxisnet.de,

versuchst potentielle Leser für gewöhnlich mit Hammerüberschriften wie »Milchhaut kann durch ständiges Rühren verhindert werden« oder »Augenkrankheiten kommen im Alter« zu begeistern. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber wenn Du Dich jetzt in die große Politik einmischen willst (»Neurochirurg: Der Kopf eines sehr kranken Menschen soll transplantiert werden«), ein kleiner, aber sehr ernstgemeinter Rat: Den Bouffier überläßt Du besser uns,

Deinen Heilpraktikern von

Titanic

Erschienen in Titanic 06/2015

Sie, US-amerikanischer Finanzguru John Mauldin,

antworteten im Schweizer Wirtschaftsmagazin Finanz und Wirtschaft auf die Frage, was Sie am meisten an der aktuellen Finanzwelt beunruhige: »Die Krisenherde sind China, Japan, Europa, die USA und die Schwellenländer, die wegen ihrer hohen Dollarverschuldung unter dem stärker werdenden Greenback leiden werden.«

Krisenalarm in China, Japan, Europa, den USA und den Schwellenländern? Es scheint ja gut zu laufen beim Kapitalismus!

Bleibt, bis alles vorbei ist, im Bett:

Titanic

Erschienen in Titanic 05/2015

Mit Freude hingegen, Firma Rügenwalder Mühle,

lasen wir anläßlich Deines Einstiegs in den Markt vegetarischer Produkte bei »Spiegel online« die Prophezeiung Deines Firmenchefs Rauffus: »Die Wurst ist die Zigarette der Zukunft.« Aber nur die von Dir, nehmen wir an, halten schon einmal Ausschau nach dem ersten Hipster mit Wiener zwischen Zeige- und Mittelfinger und gehen direkt selbst eine Packung Rügenwalder Zwiebelmettwurst durchziehen – natürlich auf dem Balkon, wegen des Geruchs.

Jetzt schon süchtig: die Industriewurstgourmets von

Titanic

Erschienen in Titanic 05/2015
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